Autor: Regina

Die Trennung akzeptieren und verarbeiten – wie geht das?

Eine Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten ist eine herausfordernde Aufgabe. Für viele Menschen ist eine Trennung eine hochemotionale und sehr belastende Erfahrung. Manche Frauen können eine Trennung ihr Leben lang nicht verwinden und tragen einen Groll auf den Ex-Partner mit sich herum, der ihr Leben auf Dauer beeinträchtigt. Andere werden regelrecht krank und müssen sich in ärztliche Behandlung begeben.

Doch das muss nicht sein! Auch Du kannst einen Weg finden, Deine Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten. so kannst Du Dir ein glückliches Leben zu erschaffen.

Trennungen sind selten einfach

Ob sich die Trennung seit längerem angedeutet oder angebahnt hat oder ob sie ganz überraschend für Dich kam, einfach ist eine Trennung selten. Da besteht eine Verbindung zum Ex-Partner, die nicht einfach von einem Tag auf den anderen gelöscht wird. Als Paar hat man viele Erlebnisse geteilt, hat zusammen Pläne geschmiedet und umgesetzt, vielleicht geheiratet, eine Familie gegründet, zusammen Kinder bekommen. Das Gefühl zusammen zu gehören war stark und ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Und jetzt ist es auf einmal weg.

Wie lange eine Beziehung gedauert hat sagt im Übrigen nichts über die emotionalen Folgen einer Trennung aus. Eine eher kürzere Beziehung kann schwerer zu bewältigen sein als eine lange Beziehung. Die Dauer einer Beziehung bestimmt nicht, wie schwer es den Partnern fällt, die Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten.

Nimm den Fokus von Deinem Ex-Partner

Meist handeln die Gedanken und Gefühle nach einer Trennung vor allem vom Ex-Partner. Das erlebe ich immer wieder in meiner beruflichen Praxis – und ich selbst war nach meiner Trennung genauso. Meine Mandant*innen und Klient*innen fokusieren sich nach einer Trennung immerzu und ständig auf ihren Ex-Partner. Ihre Gedanken, Gefühle und Befürchtungen kreisen immerzu um „ihn“, sowohl im Guten wie auch im Bösen. Ständig wird darüber nachgedacht, was er jetzt wohl macht oder was er als nächstes plant. Was hat er gemeint, als er dies oder das gesagt oder getan hat? Was kommt noch Schlimmes von ihm?

Da die Gedanken und Gefühle fast ausschließchlich beim Ex-Partner sind, schaffen es die Mandant*innen und Klient*innen so gut wir gar nicht, sich auf sich selbst zu besinnen. Sie setzen den Fokus fast ausschließlich auf den Ex-Partner und vergessen sich selbst dabei. Wenn sie an sich denken, so sehen sie sich permanent als Opfer ihres Ex-Partners. Und jede Aktion des Ex-Partners bestärkt sie noch in dieser Sichtweise.

Dies kann ich so schreiben, denn ich war genauso. Nach der Trennung von meinem Ehemann, die ich ausgesprochen hatte, hatte ich geradezu panische Angst davor, die Höhe des mir zustehenden Unterhalts zu berechnen. Ich hatte Angst vor „seiner“ Reaktion. Das zumindest glaubte ich damals.

Ich erwartete, wieder kritisiert und nicht ernst genommen zu werden, wieder herabgewürdigt zu werden. Und ich erinnere mich genau, damals zu meinem Coach gesagt zu haben: „ Und dann steht der nur da und schaut mich so herablassend an, das reicht schon. Der macht mich so fertig.“

Nicht Dein Ex-Partner verursacht Deine Gefühle

Der Satz, den mein Coach damals zu mir gesagt hat, machte mich erstmal sprachlos. Aber als der Satz dann aber gesackt war und ich ihn wirklich begriffen hatte, änderte sich alles. Der Satz lautete: „Regina, das ist nicht er, das sind Deine Gefühle, die da in Dir hochkommen.“

Wie jetzt, nicht „er“ soll schuld sein daran, dass ich mich schlecht fühle? Nicht „er“ ist schuld daran, dass ich es nicht schaffe, die Trennung zu akzeptieren und zu verarbeiten? Aber das war doch genau das, womit ich aufgewachsen war, was ich seit meiner Kindheit an gelernt hatte! Wenn es mir schlecht geht, sind die anderen schuld. Meine Lehrer, die mich falsch behandelt haben, meine Freundinnen, die dies oder jenes getan oder eben nicht getan hatten, die Mächtigen, die Entscheidungen gegen mich fällen, ja selbst das Wetter war schuld an meiner schlechten Laune und meinen schlechten Gefühlen. Das glauben wir doch alle, oder nicht?

Doch als mein Coach diesen Satz sagte, spürte ich instinktiv, da ist was dran. Das sind meine Gedanken und Gefühle die da in mir aufsteigen, nicht die des anderen. Egal in welcher Situation. Das sind Gedanken und Gefühle, die schon in mir waren, wie sonst sollte ich sie denken und fühlen können. Dies alles habe ich selbst erschaffen, nicht mein Gegenüber.

Dieser Ansatz macht absolut Sinn, denn wie kann es sonst sein, dass Menschen in den schlimmsten äußeren Umständen glücklich und zufrieden sind, während manche Menschen, die scheinbar alles haben, unglücklich und unzufrieden sind?

Glücklich zu sein ist eine Entscheidung

Für mich ist eines der beeindruckendsten Beispiele dafür Nelson Mandela. Dieser Mann sass 27 Jahre unschuldig im Gefängnis, immer wieder lange in Einzelhaft, und durfte anfangs nur zwei Briefe pro Jahr versenden. In dieser kargen Korrespondenz zeigt sich, was für Mandela das Wichtigste war: Hoffnung, Dankbarkeit (für jeden Beistand von außen) und Liebe (zu seiner Familie), aber auch Beharrlichkeit, was das Einfordern von Gleichheit anging. Wer hätte es diesem Mann verübelt, wenn er bitter geworden wäre, voller Groll und Hass seinen Gefängniswärtern gegenüber? Doch er war ruhig und gelassen, teilweise sogar heiter. Trotz all der entsetzlichen Umstände entschied sich Nelson Mandela für Hoffnung, Dankbarkeit und Liebe.

Und genauso können auch wir diese Entscheidung treffen. Denn es sind nicht die äußeren Umstände, die uns glücklich oder unglücklich machen. Diese Entscheidung treffen immer wir selbst. Jeden einzelnen Tag können wir die Entscheidung treffen, glücklich zu sein. Auch diese Erkenntnis war ein Meilenstein für mich. Ich entscheide selbst, ob ich glücklich bin oder nicht.

Also habe ich den Fokus weggenommen von meinem Ex-Mann und seinen Reaktionen. Seither setze ich den Fokus auf mich, auf das, was mir gut tut. Und siehe da, ich war in der Lage, meinen Unterhaltsanspruch zu berechnen. Ich konnte ab diesem Zeitpunkt meine Tennung akzeptieren und verarbeiten.

Und das solltest Du auch tun. Es bringt Dir nichts, immer nur zu überlegen, was Dein Ex-Partner gerade macht, sagt oder plant. Wenn Du Dich immer nur auf ihn fokussierst findest Du nicht heraus, was Du willst. Du bist ständig in der Reaktion auf ihn und niemals bei dem, was Du möchtest. Bleib ganz bei Dir! Spüre und erkenne, welche Gefühle in Dir auftauchen und dass Du selbst diese Gefühle erschaffen hast. Und was Du selbst erschaffen hast, kannst Du auch ändern. Nur so kannst auch Du Deine Trennung akzeptieren und verarbeiten.


Nach einer Trennung die Finanzen regeln – mache einen Kassensturz!


Eine der größten Ängste von Frauen bei einer Trennung ist: wie komme ich (und meine Kinder) finanziell über die Runden? Wie kann ich nach einer Trennung die Finanzen regeln?

In meiner beruflichen Praxis habe ich auch schon viele Beratungsgespräche geführt mit Frauen, die ihre Ehe oder Beziehung beenden wollten. Letzten Endes haben sie sich aber gar nicht getraut, sich von ihrem Partner zu trennen, weil sie davon ausgingen, dass sie alleine finanziell gar nicht zurecht kommen würden. Dass sie finanziell auf ihren Partner angewiesen seien. Doch das ist in den allermeisten Fällen ein Trugschluss.

Zusammen wirtschaften ist günstiger

Klar ist, wenn zwei Partner zusammen wirtschaften ist dies meist günstiger. Zwei Partner*innen können sich die Miete für eine Wohnung teilen und auch die Nebenkosten gemeinsam tragen. Eine etwas größere Wohnung anzumieten ist auf die einzelnen Bewohner*innen bezogen meist deutlich günstiger als eine kleine Single-Wohnung. Das gilt auch für die anfallenden Nebenkosten. Ein Wohnzimmer zu heizen kostet gleich viel, egal ob eine Person oder mehrere Personen im Wohnzimmer sitzen. Auch in Punkto Lebensmittel gilt dies, denn Großpackungen sind meist deutlich günstiger als Single-Portionen. Eine Zeitung reicht für einen Haushalt, egal wieviele Personen sie lesen, genauso ein Fernseh-Abo. Und so weiter. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Nach einer Trennung muss jede*r Partner*in selbst für den eigenen Lebensunterhalt aufkommen. Selten verdienen beide Partner*innen in einer Beziehung gleich viel. Vielleicht bist ja Du diejenige, die bislang weniger verdient hat als Dein Partner. Doch eine Trennung bedeutet nicht automatisch, dass Du jetzt finanziell nicht mehr zurecht kommst. Vielleicht ist es ja finanziell langfristig für Dich sogar besser, alleine zu wirtschaften, hast Du darüber schon mal nachgedacht? Wichtig ist, nach einer Trennung die Finanzen zu regeln.

Verschaffe Dir Klarheit über Deine finanzielle Situation

Steck den Kopf nicht in den Sand! Fang an und mache eine Aufstellung aller Deiner Einnahmen, Deiner Ausgaben und Deiner Ersparnisse. Sei dabei ehrlich und genau, sowohl was die Einnahmen, aber auch was die Ausgaben angeht. Diese Genauigkeit ist wichtig, um einen Überlick über die Finanzen zu bekommen. Denn ist es nicht so? Häufig wundern wir uns am Ende des Monats, wo unser Geld denn hingegangen ist.

Wenn Du die einzelnen Einnahmen und Ausgaben nicht gleich genau beziffern kannst dann führe ein Haushaltsbuch, in das Du jede einzelne Deiner Einnahmen und Ausgaben einträgst. Berücksichtige zum einen die Ausgaben, die jeden Monat anfallen (z.B. Miete, Kosten für Gas, Wasser, Strom, Telefon und Handy, Abos für Fitness-Studio oder Zeitschriften, etc). Vergiss auch nicht, die jährlich anfallenden Ausgaben (z.B. Versicherungen, Steuern, etc) ebenfalls aufzuschreiben und auf eine monatliche Basis umzurechnen. Zum anderen sammle von jedem Einkauf die Belege und schreibe alles penibel auf. Du kannst die Ausgaben auch nach Kategorien aufschreiben, z.B. Lebensmittel, Drogerieartikel, Kleidung, Schuhe, Hobbies, Ausflüge, etc. Damit hast Du bereits nach wenigen Wochen einen guten Überblick, wofür Du wieviel Geld ausgibst. Vielleicht wirst Du selbst erstaunt sein, wie viel Geld Du zum Beispiel für Bekleidung, Restaurantbesuche oder Hobbies ausgibst.

Nach einer Trennung ist es auch wichtig, dass Du Dich informierst, ob Du Anspruch auf Unterhalt von Deinem Ex-Partner hast. Hol Dir dafür am besten Rat ein bei einer Fachanwältin für Familienrecht. Die kann Dir genau ausrechnen, was Dir an Unterhalt zusteht. Das gleiche gilt, wenn du Kinder hast. Sollten die Kinder bei Dir leben so ist der andere Elternteil verpflichtet, für die Kinder bis zur deren Volljährigkeit Unterhalt zu zahlen.​​​​​ Die entsprechenden Unterhaltsbeträge kannst Du dann zu Deinen monatlichen Einnahmen dazurechnen.

Du solltest auch darauf achten, alle Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung auszuschöpfen. Sei es das Kindergeld oder der Kinderzuschlag, Wohngeld oder aufstockende Sozialleistungen. Lass Dich bei dem für Dich zuständigen Sozialamt beraten, welche Anträge Du stellen kannst. Auch solche Leistungen erhöhen Deine monatlichen Einnahmen.

Gefällt Dir Dein finanzielles Ergebnis nicht, dann ändere es

Egal wie Deine finanzielle Aufstellung letztendlich aussieht, ob Du erleichtert oder entsetzt bist, jetzt hast Du etwas ganz Wichtiges gewonnen, nämlich Klarheit. Du weißt genau, wo Du jetzt aktuell stehst. Erst nach diesem Kassensturz kannst Du anfangen, notwendige Änderungen herbeizuführen. Erst dann kannst Du nach einer Trennung deine Finanzen regeln.

Sind Deine Einnahmen zu gering, dann überlege Dir, wie Du diese erhöhen kannst. Kannst Du eine Arbeitstätigkeit aufnehmen, einen zusätzlichen Job annehmen oder eine bestehende Arbeitstätigkeit ausweiten? Kannst Du eine Lohnerhöhung fordern?

Sind Deine Ausgaben zu hoch, dann überlege Dir, wie Du diese verringern kannst. Vielleicht kannst Du Dir eine günstigere Wohnung suchen, preiswerter Strom, Wasser oder Gas beziehen, überflüssige Versicherungen kündigen oder teure Verträge (z.B. Handy, Fitness-Studio, Zeitschriften) beenden.

Und dann ergreife diese Maßnahmen auch. Komm in die Aktion!

Warte nicht darauf, dass andere etwas für Dich tun. Ergreife Du die Initiative, Du schaffst das! Du wirst sehen, auch nach einer Trennung wirst Du in der Lage sein, finanziell gut für Dich und Deine Kinder zu sorgen. Du musst nur anfangen, Deine Finanzen zu regeln.

Trennung – und wer bekommt die Kinder?


Viele Mütter machen sich vor einer Trennung große Sorgen, welcher Elternteil nach einer Trennung die Kinder bekommt. Ganz häufig höre ich in meinen Beratungen auch, dass ein Elternteil dem anderen droht, „die Kinder wegzunehmen“. Dies ist eine große Belastung in einer sowieso schwierigen Situation. Also wie genau ist das, wer bekommt die Kinder nach einer Trennung?

Die Kinder entscheiden nicht allein

Um es gleich vorweg zu nehmen, ein Kind ist nicht dazu da, den anderen Elternteil unter Druck zu setzen oder gar zu erpressen. Und kein Elternteil entscheidet alleine, wer die Kinder zukünftig bekommt bzw. bei welchem Elternteil die Kinder nach einer Trennung der Eltern ihren Lebensmittelpunkt haben. Also kannst Du Dich eigentlich ganz entspannt zurücklehnen, wenn Dein Ex-Partner Dir „droht“, die Kinder wegzunehmen. So einfach geht das nicht.

Kein Elternteil allein kann also bestimmen, wo die Kinder zukünftig wohnen werden. Es sind aber auch nicht die Kinder allein die bestimmen, bei welchem Elternteil sie leben wollen. Trotzdem höre ich in meinen Beratungen immer wieder: „Aber mein Kind will das so.“ Trennen sich Eltern, so bleiben sie doch weiterhin Eltern ihrer Kinder. Kinder lieben ihre Eltern, ob diese getrennt leben oder nicht. Meist ist es eine Überforderung der Kinder, von ihnen eine Entscheidung darüber zu verlangen, bei welchem Elternteil sie zukünftig leben wollen.

Das hat der Gesetzgeber genauso gesehen. Denn dieser hat bestimmt, dass die Eltern gemeinsam entscheiden, wo sich ein Kind nach der Trennung aufhält. Dabei sollten die Eltern die Gesamtsituation des Kindes mit berücksichtigen. Wer hat das Kind während der bestehenden Beziehung bzw. Ehe betreut? Ist ein Umzug notwendig und ist dieser zum Wohl des Kindes? Wie steht es mit sozialen Bindungen des Kindes, z.B. in Bezug auf Freunde, Kindergarten oder Schule, Vereine, Nachbarschaft? Ist das Kind alt genug, so dass es sich schon eine eigene Meinung bilden kann? All dies hilft dabei, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen, wer nach einer Trennung die Kinder bekommt.

Wenn Eltern sich nicht einigen können

Schaffen Eltern es nicht, diese Entscheidung einvernehmlich zu treffen, dann muss das zuständige Familiengericht entscheiden. Dieses wird darauf hinwirken, dass die Eltern sich doch noch einvernehmlich entscheiden. Sollte dies aber weiterhin nicht möglich sein, entscheidet das Gericht, bei welchem Elternteil das Kind seinen Lebensmittelpunkt hat.

Auch nach einer solchen Entscheidung ist es sehr wichtig, dass die Eltern den Kindern vermitteln, mit der Entscheidung des Gerichts einverstanden zu sein. Dabei hilft auch meistens eine großzügige Umgangsregelung des Elternteils, bei dem sich die Kinder nicht dauerhaft aufhalten.

Die Eltern sollten sich aber immer eines vor Augen halten: Ob ein Kind die Trennung seiner Eltern gut verkraftet oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, wie die Eltern mit der Trennung und den Entscheidungen, die damit zusammen hängen, umgehen.

Behandele den anderen Elternteil wertschätzend

Es ist leichter gesagt als getan – aber das Allerwichtigste ist, den anderen Elternteil als guten Vater (oder als gute Mutter) und äußerst wichtige Person im Leben Deines Kindes anzuerkennen und ihn (oder sie) auch so wertschätzend zu behandeln. Auch wenn man nicht mit jeder Entscheidung des anderen Elternteils einverstanden ist.

Sicherlich gab es Gründe für dieTrennung und vielleicht lagen diese Gründe sogar in der Person des Partners. Doch selbst wenn die Beziehung als Paar nicht mehr funktioniert, Eltern bleiben auch nach einer Trennung Eltern. Und ein Kind liebt seine Eltern auch nach einer Trennung genauso wie vor der Trennung. Allerdings nur, wenn beide Elternteile ihm dies „erlauben“.

Kinder im Loyalitätskonflikt

In meiner beruflichen Praxis erlebe ich das leider immer wieder. Nach einer Trennung, meist nach sehr konfliktreichen oder emotionalen Trennungen, werden Konflikte zwischen den Erwachsenen über die Kinder ausgetragen. Der andere Elternteil wird vor dem Kind verbal attackiert oder es wird abschätzig über den anderen Elternteil geredet. Kontakte zwischen Elternteil und Kind werden gestört oder sogar vereitelt. Meist mit der Begründung, das Kind wolle ja gar keinen Kontakt mehr zum anderen Elternteil. Zum Teil werden Kinder sogar aktiv ermuntert, mit dem anderen Elternteil keinen Kontakt mehr zu pflegen.

Das Kind kommt so in einen absoluten Loyalitätskonflikt. Es liebt beide Elternteile und wünscht sich unter Umständen sogar, dass die Eltern wieder zusammenkommen. Die Erwachsenen verhalten sich aber so, dass das Kind meint, sich für einen Elternteil entscheiden zu müssen. Diese Entscheidung fällt dann meist zugunsten desjenigen Elternteils aus, bei dem das Kind die meiste Zeit verbringt oder in dessen Haushalt es lebt.

Dieser Hauptbezugsperson ist das Kind auch (überspitzt ausgedrückt) „ausgeliefert“. Seine Versorgung in jeglicher Hinsicht (finanziell, körperlich, mental, emotional) hängt von diesem Elternteil ab. Spürt das Kind nun ganz genau, dass diese Person den anderen Elternteil ablehnt und gar nicht will, dass das Kind zu dem anderen Kontakt hat, dann kann es gar nicht anders, als dem Willen dieses Elternteils zu folgen und den Kontakt abzubrechen. Dabei wird es diesen Loyalitätskonflikt nicht benennen können, sondern wird Dinge vorbringen wie: Da ist es immer langweilig. Papa macht nichts mit mir. Ich will da nicht hin, ich habe Bauchweh.

Dies bestärkt den betreuenden Elternteil natürlich noch mehr in seiner Ansicht, dass ein Umgang mit dem anderen Elternteil nicht zum Wohl des Kindes ist. Dabei wird völlig übersehen, dass das Kind gar keine andere Möglichkeit hat zu handeln.

Erlaube Deinen Kindern den Umgang mit dem anderen Elternteil

Versteh mich nicht falsch, ich weiß aus eigener Erfahrung sehr gut, was es bedeutet, den Kindern einen ungetrübten Umgang mit dem anderen Elternteil zu ermöglichen, wenn man selbst doch mit diesem Menschen am liebsten gar nichts mehr zu tun haben will. Das kostet immer wieder Überwindung und, ich gebe es zu, ist mir auch nicht immer perfekt gelungen. Aber in dieser Situation sind die Kinder und ihr Wohlergehen wichtiger als meine (oder Deine) Ressentiments.

Also lautet mein Appell: sei Du die Erwachsene in dieser Beziehung. Akzeptiere, dass Dein Kind auch den anderen Elternteil liebt und ein Recht darauf hat, mit diesem Zeit zu verbringen und eine gute und liebevolle Beziehung zu führen. Erkenne an, dass der andere Elternteil auch in der Lage ist, sich gut um das Kind zu kümmern. Damit nimmst Du den Druck von Deinem Kind, sich zwischen Dir und dem anderen Elternteil entscheiden zu müssen. Und dann kommt auch Dein Kind mit einer Trennung seiner Eltern gut klar. Und dies unabhängig davon, welcher Elternteil nach einer Trennung die Kinder bekommt.


Nach der Trennung zu sich selbst finden

„If you don’t like where you are – change it. You are not a tree.“ Auf Deutsch: „Wenn Du mit Deinen Umständen nicht zufrieden bist – ändere sie. Du bist kein Baum.“

Dies ist eines meiner Lieblingszitate von Jim Rohn, einem US-amerikanischen Unternehmer, Autor und Motivationstrainer. Es ist so simpel und einleuchtend – und doch für viele Menschen so schwer!

Jammern hilft nicht

Viele meiner Mandant*innen und Klient*innen kommen zu mir, weil sie mit ihren Lebensumständen nicht mehr zufrieden sind. Die Partnerschaft oder Ehe ist zerbrochen, sie haben Angst vor der Zukunft, sie sind wütend, enttäuscht, resigniert oder verletzt. Allen ist gemeinsam: die Situation, in der sie jetzt sind, die „wollen“ sie nicht.

Doch wie können sie nach der Trennung zu sich selbst finden? Wie können sie den Fokus auf sich setzen?

Viele meiner Mandant*innen und Klient*innen verlegen sich auf das Jammern. Sie beklagen, wie schrecklich ihre Situation doch ist, wie schlimm der Ex-Partner, wie fürchterlich all das, was er ihr antut, und so weiter. Jeder Vorfall wird zum Anlass genommen, sich zu beklagen. Und meistens wird der Ex-Partner als Schuldiger ausgewählt. Wenn er nicht so schlimm, so rachsüchtig, so böse wäre, ja dann!

Dabei vergessen sie, dass jeder Mensch, auch jede Frau, in einer unschönen Trennungs- oder Scheidungssituation die Wahl hat. Auch ich habe dies in meiner Trennung anfangs nicht realisiert. Auch ich war mit meinem Fokus immer nur bei den anderen, insbesondere bei meinem Ex-Mann.

Sei Du die Schöpferin Deines Lebens

Doch jede Frau ist die Schöpferin ihres Lebens. Bewusst oder unbewusst. Jede von uns hat immer die Wahl, wie sie auf die äußeren Umstände in ihrem Leben reagieren will. Denn das ist das, was wir ändern können. Das ist im Übrigen auch das einzige, was wir ändern können. Nur so können wir nach einer Trennung zu uns selbst finden.

Den Ex-Partner ändern können wir nicht. Auch ich nicht, selbst als Fachanwältin für Familienrecht und Trennungscoachin. Immer wieder wird dieser Wunsch aber an mich herangetragen. Ich soll den Ex-Partner von etwas überzeugen, ihn in seiner Handlungsweise verändern. Zwar würde mir eine solche Fähigkeit meine Arbeit sehr erleichtern, aber das funktioniert einfach nicht. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, anders herum würden wir das nicht wollen. Keine von uns will von unserem Ex-Partner „geändert werden“ oder sich ändern, nur weil der Ex-Partner das wünscht.

Änderungen im Leben vornehmen

Änderungen nehmen Menschen nur dann vor, wenn sie es selbst wollen. Und selbst dann ist es eine Herausforderung, nicht wieder in alte Verhaltensmuster abzurutschen. Das weiß jede*r, der schon einmal versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören oder eine neue Ernährungsweise durchzuhalten. Am Anfang ist die Motivation groß, doch schon bald haben uns die alten Routinen wieder eingeholt.

Doch warum ist es so schwierig, dauerhaft Änderungen in unserem Leben vorzunehmen?

Unsere Verhaltensmuster haben wir jahrelang eingeübt. Dadurch haben wir sie immer und immer wieder verstärkt. In ähnlichen Situationen reagieren wir daher auch immer wieder gleich. Das ist für unser Gehirn am einfachsten, es spart durch das Abrufen bereits „hinterlegter“ Mechanismen Energie und es gibt Sicherheit. Neue Verhaltensweisen sind anstrengend, verbrauchen viel mehr Energie und machen Angst. Denn unser Gehirn kennt diese Verhaltensmuster noch nicht und will uns schützen.

Haben wir jedoch erkannt, dass wir Änderungen vornehmen wollen, so hilft es meist nicht, sich einfach vorzunehmen, das in Zukunft anders zu machen. Hilfreicher ist es, sich klar zu machen, wo genau diese Verhaltensmuster herkommen. Warum handele ich in einer Situation so, wie ich es tue.

Glaubenssätze entstehen meist in der Kindheit

Meist haben wir unsere Handlungsmuster und Glaubenssätze in der Kindheit erlernt. Ein Kind schaut sich seine Handlungen und auch seine Gedanken bei seinen Bezugspersonen, also in der Regel bei seinen Eltern ab. Diese werden dann kopiert und meist nie mehr hinterfragt. Wir laufen also auch in unserem Erwachsenenleben auf „Autopilot“. Unser Gehirn hat bestimmte Reaktionen abgespeichert und ruft diese in bestimmten Situation immer wieder ab.

Irgendwann in ihrem Leben kommen aber viele Menschen an einen Punkt, dass ihnen die erlernten Verhaltensmuster nicht mehr dienen. Durch einschneidende Erlebnisse, wie z.B. eine ernste Krankheit, der Tod eines nahen Angehörigen oder aber auch der Bruch einer Beziehung, erkennen viele, dass sie nicht länger so handeln und leben wollen wie bisher. Das ist eine große Chance!

Fang an, Deine Handlungsmuster und Glaubenssätze zu erkennen und sie so zu ändern, dass sie Dir dienlich sind. Damit Du in Zukunft immer häufiger genau die Handlungsmuster abrufst, die Dir in der spezifischen Situation auch helfen.

Dafür ist es erforderlich, nach einer Trennung zu sich selbst zu finden. Nur wenn ich erkannt habe, wer ich bin, welche Glaubenssätze ich erworben habe und wie ich diese verändern kann, schaffe ich es, eine Trennung für mich positiv zu bewältigen.

„Wenn du mit Deinen Umständen nicht zufrieden bist – ändere sie. Du bist kein Baum.“ (Zitat Jim Rohn)

Die Trennungscoachin stellt sich vor

Herzlich willkommen bei der Trennungscoachin!

Ich freue mich, dass Du auf meinem Blog bist und darf mich kurz vorstellen.

Ich bin Rechtsanwältin und Fachanwältin für Familienrecht

Mein Name ist Regina Gerdom und ich arbeite seit mehr als 15 Jahren als Rechtsanwältin, genauer gesagt als Fachanwältin für Familienrecht. Ich helfe Menschen dabei, eine Trennung oder Scheidung mit all den Begleiterscheinungen juristisch gut zu bewältigen. Egal, ob es um Unterhalt, Sorgerecht oder eine Ehescheidung geht, ich berate meine Mandant*innen professionell und mit Engagement.

Menschen haben mich schon immer interessiert. Schon während des Studiums haben mich nicht die wissenschaftlichen Diskussionen begeistert, sondern mein Fokus lag auf den Auswirkungen, die das Recht für den einzelnen Menschen hat. Den Bereich des Familienrechts habe ich mir daher ganz bewusst ausgesucht. Entscheidungen im Bereich des Familienrechts haben immer ganz konkrete Auswirkungen auf die betroffenen Menschen. Ob eine Frau nach einer Scheidung noch Unterhalt bekommt oder nicht oder die Frage, bei welchem Elternteil die gemeinsamen Kinder nach einer Trennung leben, hat enorme Auswirkungen auf das Leben meiner Mandant*innen.

Für viele Mandant*innen habe ich schon sehr gute juristische Ergebnisse erzielt

Im Laufe der Jahre habe ich vielen Mandant*innen helfen können, auf juristischem Weg gute Ergebnisse zu erzielen. Was mich jedoch immer wieder erstaunt hat waren Mandant*innen, die scheinbar immer wieder durch die gleichen Erfahrungen gegangen sind. Die immer wieder gescheiterte Ehen hatten oder noch Jahre nach einer Scheidung mit dem ehemaligen Ehepartner im Streit lagen, sei es wegen der gemeinsamen Kinder oder wegen finanzieller Fragen.

Und dann, nach mehr als 20 Ehejahren, zerbrach auch meine Ehe. Nicht mit einem großen Knall, sondern langsam, schleichend. Obwohl ich Profi in der juristischen Abwicklung bin war es doch noch einmal etwas ganz anderes, durch diese Erfahrung persönlich hindurch zu gehen.

Ich habe mir die Trennung nicht leicht gemacht. Und nachdem ich mich von meinem Mann getrennt habe hat er es mir nicht leicht gemacht. Emotional ist da einiges auf mich eingestürzt.

Nachdem meine Ehe gescheitert ist habe ich mir Hilfe bei einem Coach gesucht

Irgendwann ist mir klar geworden, dass ich Hilfe brauche und dass ich Hilfe in Anspruch nehmen möchte, um die emotionale und menschliche Seite der Trennung besser verarbeiten zu können. So habe ich meinen ersten Coach gefunden.

Die Arbeit mit meinem Coach hat mir unglaublich geholfen. Ich konnte die Geschehnisse besser verstehen, Zusammenhänge erkennen und – die wichtigste Erkenntnis überhaupt – erkennen, dass ich allein die Schöpferin meines Lebens und meiner Umstände bin. Nicht mein Umfeld, mein (inzwischen) Ex-Mann, wer auch immer ist „schuld“ an meinem Leben und meinen Gefühlen, ich selbst trage die Verantwortung dafür.

Dieser Prozess hat mich aus der Hilflosigkeit und aus der Opferrolle herausgeholt und mich in die Lage versetzt, Verantwortung für mein Leben in all seinen Facetten zu übernehmen. Die Erkenntnisse, die ich gewonnen habe (und immer noch gewinne, denn der Weg ist nicht zu Ende) sind manchmal nicht angenehm. Es gilt, ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht mehr mit dem Finger auf andere zu zeigen. Aber dieser Weg hat mich zurück zu mir gebracht.

Jetzt helfe ich Frauen auch als Trennungscoachin

Bereits nach einem Jahr stand für mich fest, diese Möglichkeit möchte ich auch meinen Mandant*innen anbieten. Neben der juristischen Problemlösung auch einen Weg aufzuzeigen, wie man aus einer Trennung gut und gestärkt hervorgehen kann. Und so auch vermeidet, dieselben Erfahrungen immer und immer wieder zu machen.

Ich habe eine Ausbildung zur Coachin absolviert und zwar das Robbins-Madanes-Training core 100, entwickelt von Tony Robbins und Cloe Madanes. Diese Ausbildung hat mir neben wichtigen Tools für die Coaching-Praxis auch ganz viele persönliche Entwicklungsschritte gebracht. Und eines ist sicher, ich werde nicht aufhören, mich weiter zu entwickeln.

Jetzt freue ich mich, zusätzlich zu meiner Arbeit als Rechtsanwältin auch als Trennungscoachin arbeiten zu können. Damit kann ich Menschen und insbesondere Frauen in Trennungssituationen umfassend helfen.