Glaubenssätze erkennen und verändern

Glaubenssätze erkennen und verändern

Was sind Glaubenssätze? Und warum ist es wichtig, sie zu erkennen und zu verändern?

Glaubenssätze sind Annahmen über uns selbst

Glaubenssätze sind tief in uns verankerte Annahmen über uns selbst und über die Welt um uns herum. Es sind Überzeugungen, die wir für wahr halten und nach denen wir unser Leben ausrichten.

Wie können solche Glaubenssätze lauten? Glaubenssätze können sein: Ich …

„tauge nichts, ich bin nichts wert.“

„bin nicht gut genug.“

„gehöre nicht dazu.“

„kriege nichts hin.“

„muss perfekt sein.“

„darf mich nicht so wichtig nehmen.“

„kann keinem vertrauen.“

„bin allein.“

Jeder Mensch hat Glaubenssätze

Jeder Mensch trägt solche Glaubenssätze in sich. Sie bestimmen maßgeblich, wie ich mich selbst als Mensch sehe und erlebe. Ob ich glücklich und erfolgreich durch mein Leben gehe oder nicht.

Grundsätzlich ist also diejenige glücklicher, die mit positiven Glaubenssätzen durch ihr Leben geht. Doch fällt auf, dass die meisten Menschen eher negative Glaubenssätze gespeichert haben, als positive.

Das Gehirn nimmt wahr, was wir erwarten

Dies kann daran liegen, dass sich das menschliche Gehirn vor allem auf Probleme fokussiert und nicht auf positive Ereignisse. Es kann so besser auf Gefahren und Bedrohungen reagieren. Denn tatsächlich kann unser Gehirn gar nicht alle Reize und Informationen aufnehmen, denen es täglich ausgesetzt ist. Es muss also diese Reize und Informationen selektiv wahrnehmen. Das Gehirn filtert alle Reize und nimmt nur einige wahr. Andere werden ausgeblendet und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. So nehmen wir vor allem nur das wahr, was unsere bisherigen Erfahrungen weitgehend bestätigt und das, was wir erwarten. Wobei wir dann wieder bei den Glaubenssätzen wären.

Nehmen wir an, der Glaubenssatz lautet: „Ich kriege nichts hin.“ Dann wird unser Gehirn die Reize und Informationen so filtern, dass diese Erwartung bestätigt wird. Wir merken uns also verstärkt Situationen, in denen wir unsere Erwartungen nicht erfüllt haben. Die anderen Situationen, in denen wir tatsächlich etwas „hingekriegt“ haben, werden dagegen ausgeblendet. In unserer Erinnerung bleiben nur die Situationen, die unseren Glaubenssatz bestärken.

Wie erkenne ich einen Glaubenssatz?

Die Lösung liegt also darin, unsere Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Doch wie erkenne ich einen Glaubenssatz?

Glaubenssätze entstehen vor allem in unserer Kindheit. Als Kind übernehmen wir meist ungeprüft die Ansichten und Haltungen unserer wichtigsten Bezugspersonen. Das können Eltern, Großeltern, Geschwister oder auch Erzieher*innen und Lehrer*innen sein. Das ungeprüfte Übernehmen der Glaubenssätze unserer Bezugspersonen hilft uns auch in unserer Kindheit. Denn wir sind abhängig von unseren Bezugspersonen und deren Zuwendung. Wenn wir die gleichen Glaubenssätze annehmen, die sie uns vermitteln, dann werden wir eher von ihnen akzeptiert.

Problematisch ist jedoch, dass wir diese Glaubenssätze auch mit in unser Erwachsenenleben mitnehmen, ohne diese Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Wir überprüfen also nicht, wenn wir unser eigenes Leben unabhängig von unseren bisherigen Bezugspersonen beginnen, nach welchen inneren Überzeugungen wir leben und handeln. Dabei wäre dies sehr wichtig. Nur so können wir nämlich erkennen, ob uns diese Glaubenssätze, nach denen wir leben und handeln, auch dienen. Oder ob sie schlecht für uns sind.

In welchen Situationen treten diese Glaubenssätze immer wieder auf?

Daher ist es äußerst wichtig herauszufinden, welche inneren Überzeugungen einen in seinem Alltag leiten. Es hilft also sich zu fragen, welche dieser Sätze, die meine Bezugspersonen immer wieder gesagt haben, auch heute noch meinen Alltag bestimmen. Vor allem gilt es darauf zu achten, wann und in welchen Situationen diese Sätze wieder auftreten. Wann erinnere ich mich wieder an das, was meine Eltern oder anderen Bezugspersonen zu mir gesagt haben? Was genau taucht da immer und immer wieder in mir auf?

Denn viele Menschen haben vor allem negative Glaubenssätze abgespeichert. Diese begleiten sie ihr ganzes Leben und führen dazu, dass sie ihr Leben und die Ereignisse darin vor allem negativ bewerten.

Wenn ich glaube, dass ich nicht gut genug bin, werde ich im Leben nicht erfolgreich sein. Und selbst wenn ich nach objektiven Maßstäben erfolgreich bin, werde ich es nicht glauben. Denn ich glaube ja, egal was ich tue, ich bin nicht gut genug.

Erkenne ich aber diesen Glaubenssatz und verändere ihn, dann verändere ich auch mein Leben und wie ich dieses erfahre. Lautet mein neuer Glaubenssatz „Ich bin gut genug, so wie ich bin“, dann werde ich zufrieden und erfolgreich im Leben sein können.

Wie kann ich einen Glaubenssatz verändern?

Um einen Glaubenssatz zu verändern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Menschen arbeiten mit Affirmationen. Dies sind positive Überzeugungen, die immer wieder wiederholt werden. Damit sollen diese in unser Unterbewusstsein gelangen und die negativen Glaubenssätze auflösen. Eine solche positive Affirmation könnte zum Beispiel sein „Ich bin gut so, wie ich bin.“

Eine weitere Methode ist die Visualisierung. Dabei stellt frau sich eine Situation vor, so wie sie sich wünscht, und verknüpft diese mit positiven Emotionen. Wenn ich also den negativen Glaubenssatz habe „Ich bin allein“, dann kann ich mir eine Situation vorstellen, in der ich von guten und wertschätzenden Freunden umgeben bin. Ich stelle mir dabei dann auch die Gefühle vor, die ich in einer solchen Situation habe. Wie angenommen und wohl ich mich fühle, wie dankbar ich für die Unterstützung meiner Freunde bin. Die Freude über das Zusammensein. Dadurch kann ich den negativen Glaubenssatz auflösen.

Glaubenssätze bei einer Trennung oder Scheidung

Was haben jetzt Glaubenssätze mit einer Trennung oder Scheidung zu tun?

Insbesondere in einer emotional so aufwühlenden Situation wie einer Trennung und Scheidung kommen unsere Glaubenssätze zum Tragen. Lautet mein Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug“, werde ich in einer Trennungssituation vielleicht über mich denken: „Ich habe eine gute Partnerschaft gar nicht verdient.“ Oder: „Ich bin nicht gut genug, um einen treuen Partner zu haben“. Oder: „Egal, was ich tue, es reicht doch sowieso nicht aus, um in einer glücklichen Partnerschaft zu leben.“

Solche negativen Glaubenssätze stehen einem glücklichen Leben nach einer Trennung oder Scheidung entgegen. Es ist daher ganz entscheidend, diese Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Erst dann kann ich nach einer Trennung oder Scheidung ein glückliches Leben führen.

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