Monat: Oktober 2021

Lernen als Single glücklich zu sein

Nach einer Trennung ist es die logische Folge, das Single-Sein. An die Stelle eines Paares sind einzelne Personen getreten. Eine Trennung bedeutet im Regelfall, dass zumindest eine*r der Beteiligten nicht glücklich war in der Beziehung. Sonst hätte es ja keine Trennung gegeben. Aber jetzt ist es wichtig zu lernen, als Single glücklich zu sein.

Trennung mit Partner der „warm wechselt“

Es gibt sicherlich auch Trennungen, die zumindest eine*n der Partner*innen nicht als Single zurücklässt. Es sind diejenigen Partner, die „warm wechseln“. Diese haben bereits eine neue Partnerschaft, wenn die alte zerbricht. Unbestätigten Angaben zufolge sollen es mehr Männer als Frauen sein, die „warm wechseln“. Die eine bestehende Partnerschaft also erst dann verlassen, wenn die nächste Partnerin schon bereit steht.

Eine solche Vorgehensweise verletzt die bisherige Partnerin meist sehr. Auf diese Weise durch eine andere Frau ersetzt zu werden, wenn die Partnerschaft noch nicht offiziell beendet ist, hinterlässt bei diesen Frauen sehr schmerzhafte Gefühle. Frau fühlt sich wie ein Gegenstand ausgetauscht, nicht wertgeschätzt oder geachtet. Die Tatsache, dass der Partner nicht das Gespräch gesucht hat, sondern Fakten geschaffen hat, verletzt tief.

Die Zeit heilt keine negativen Gefühle

Diese negativen Gefühle führen dann auch häufig dazu, dass die Frauen mit der Trennung an sich sehr schwer umgehen können. Auch wenn sie selbst vielleicht schon länger das Gefühl hatten, dass die Partnerschaft sie nicht mehr wirklich erfüllt hat. Sie sind tief verletzt und reagieren häufig mit Wut und Eifersucht auf die neue Partnerin.

Dieser Zustand kann bei den betroffenen Frauen auch jahrelang anhalten. Da stimmt es einfach nicht, dass Zeit alle Wunden heilt. Die negativen Gefühle, insbesondere in Bezug auf den Ex-Partner, verschwinden nicht einfach. Egal, wie viel Zeit ins Land geht.

Die Wut auf den Ex-Partner und der Wunsch, er möge jetzt einmal richtig für die miese Art der Trennung bezahlen, bleiben. Sie verstärken sich unter Umständen noch. Um so mehr natürlich, wenn der Ex-Partner bereits ein neues glückliches Leben lebt. Was die meisten Frauen in dieser Situation nicht verstehen: sie machen mit diesen negativen Gefühlen nur ihr eigenes Leben kaputt, nicht jedoch das Leben des Ex-Partners. Doch wie geht das nun, lernen als Single glücklich zu sein?

Den Fokus vom Ex-Partner weg zu sich hin nehmen

Zuerst einmal gilt es, den Fokus weg vom Ex-Partner zu nehmen. In den Köpfen vieler Frauen ist nach der Trennung der Ex omnipräsent. Was er tut, was er nicht tut. Was er sagt oder nicht sagt. Wie er lebt oder mit wem er seine Zeit verbringt. Und alles ist Anlass zu Trauer, Wut oder Verbitterung. Daher ist es so wichtig, dass frau den Fokus erst einmal auf sich lenkt.

Jede Frau in Trennung sollte sich fragen: „Was tut mir jetzt richtig gut?“ Ist es eine kleine Auszeit und sei es nur ein Spaziergang in der Sonne? Oder ist es eine neue Beschäftigung, ein neues Hobby? Etwas, was frau schon immer tun wollte? Vielleicht tut es auch gut, Freundinnen zu kontaktieren, die frau länger nicht gesprochen oder gesehen hat.

Wichtig ist in diesem Stadium, nicht ständig vom Ex-Partner zu sprechen. Damit ist er auch ständig präsent. Vielleicht ist auch eine Kontaktsperre möglich. Dann wird frau nicht ständig an ihn erinnert.

Am besten ist positive Ablenkung, wie auch immer diese für jede Frau aussehen mag. Denn wenn das eigene Leben immer schöner wird, rückt der Ex-Partner mit seinem neuen Leben immer mehr in den Hintergrund.

Selbstliebe als Voraussetzung für ein glückliches Single-Leben

Das Erlernen von Selbstliebe ist ein weiterer wichtige Schritt hin zu einem glücklichen Leben. Sich selbst zu lieben ist kein Egoismus, wie manche es vermitteln wollen. Ich darf mich selbst als wichtigstem Menschen in meinem Leben uneingeschränkt lieben. Denn wenn ich es nicht mache, wie kann ich es von anderen erwarten?

Es kann auch hilfreich sein, sich die Gründe für das Scheitern der Beziehung einmal ganz nüchtern anzusehen. Wie war es denn wirklich? Vielleicht hat sich frau ja im Laufe der Beziehung viel zu sehr dem (Ex-) Partner angeglichen. Hat Dinge aufgegeben, die ihr wichtig waren, nur um ihm zu gefallen. Vielleicht hat frau auch viele Differenzen in der Beziehung gar nicht sehen wollen. Denn wenn frau zugibt, in einer Partnerschaft mit Schwierigkeiten zu leben, dann müsste frau ja auch etwas ändern. Und Änderungen wollen wir meist nicht.

Viele Frauen erzählen mir einige Zeit nach der Trennung, dass sie im Grunde genommen diese Beziehung auch nicht mehr wollten. Dass sie aber nicht den Mut hatten, sie zu beenden. Sie hatten schlicht Angst davor, allein zu sein.

Folgen des Alleinseins

Denn Alleinsein bedeutet vieles. Es bedeutet, sich um sich selbst zu kümmern, ohne sich auf eine andere Person zu verlassen. Sich all die Dinge zu geben, die frau vielleicht sonst von einem Partner erwartet hat. Und Single zu sein bedeutet, mit dem Stigma der Gesellschaft zu leben. Eine Gesellschaft, die unterschwellig immer noch suggeriert, wer Single ist, ist nicht vollständig.

Doch ich halte genau das Gegenteil für richtig und wichtig. Nach einer Trennung ist es absolut notwendig, erst einmal zu lernen, als Single glücklich zu sein. Egal, ob frau noch einmal eine Partnerschaft eingehen möchte oder nicht.

Wenn frau Single bleibt, dann wäre es ja geradezu fatal, sich deswegen immer unglücklich zu fühlen. Immer auf Paare zu schielen und jede Frau zu beneiden, die in einer Partnerschaft lebt. Egal, in welchem Zustand diese Partnerschaft auch sein mag. Für das eigene Lebensglück ist es entscheidend, auch als Single glücklich und zufrieden zu leben. Alles andere ist verschwendete Lebenszeit.

Und wenn frau eine neue Partnerschaft möchte? Auch dann ist es in meinen Augen absolut notwendig zu lernen, als Single glücklich zu sein. Denn eine erfüllte Partnerschaft kann nur gelingen, wenn ich keinen Partner brauche um glücklich zu sein.

Jede Frau darf sich selbst glücklich machen

Es ist ein Irrglaube, dass mich ein Partner auf Dauer glücklich machen kann. Der liebevollste und beste Partner kann das nicht. Es gibt nur eine Person, die mich auf Dauer glücklich machen kann. Und das bin ich selbst.

Zu lernen als Single glücklich zu sein ist daher die Voraussetzung dafür, eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu führen. Diese gelingt nämlich nur, wenn beide Partner bereits glücklich und erfüllt sind. Dann dieses Glück zusammen zu leben ist die Kirsche auf der Torte. Alles andere ist ein Ausnutzen des Partners und führt früher oder später zum Scheitern der Beziehung.

Also liebe Frauen, tut nach einer Trennung alles, um ein glücklicher Single zu sein! Dann ist es zweitrangig, wie der Ex-Partner lebt. Oder ob ihr wieder in einer neuen Partnerschaft lebt oder nicht. Nichts ist wichtiger, als sich für ein glückliches Leben zu entscheiden. Jeden Tag wieder. Erst recht als Single!

Wie lange muss Unterhalt nach Scheidung gezahlt werden?

Nach einer Scheidung muss häufig ein Ex-Partner dem anderen weiter Unterhalt zahlen. Doch wie lange muss Unterhalt nach der Scheidung gezahlt werden?

Trennungsunterhalt und nachehelicher Unterhalt

Zuerst einmal ist wichtig zu verstehen, dass es zwei unterschiedliche Anspruchsgrundlagen für den Ehegattenunterhalt gibt. Zum einen den Anspruch auf Trennungsunterhalt. Das bedeutet, während die Ehegatten getrennt leben, aber noch nicht rechtskräftig geschieden sind, muss der leistungsstärkere Ehegatte Unterhalt an den nicht so leistungsfähigen Ehegatten zahlen.

Zum anderen gibt es den Anspruch auf nachehelichen Unterhalt. Dieser Unterhalt wird nach der rechtskräftigen Ehescheidung geleistet. Bei einer kurzen Ehe von unter drei Jahren wird regelmäßig kein nachehelicher Unterhalt geschuldet. Doch wie lange muss nun dieser nacheheliche Unterhalt nach Scheidung gezahlt werden?

Grundsatz der Eigenverantwortung

Grundsätzlich geht das Gesetz davon aus, dass nach einer Ehescheidung jeder Ehegatte selbst für den Lebensunterhalt aufkommt. Das ist der Grundsatz der Eigenverantwortung. Es besteht nur ausnahmsweise ein Anspruch auf nachehelichen Unterhalt und nur aus folgenden Gründen: wegen Betreuung eines Kindes (§ 1570 BGB), aufgrund des Alters (§1571 BGB), wegen Krankheit oder Gebrechen (§1572 BGB), wegen Erwerbslosigkeit (§1573 Abs.1 BGB), zur Aufstockung (§1573 Abs.2 BGB), aufgrund Ausbildung, Fortbildung oder Umschulung (§1575 BGB) oder aus Billigkeitsgründen (§1576 BGB). Nur wenn eine dieser Anspruchsgrundlagen gegeben ist, hat der Ehegatte einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.

Nachehelicher Unterhalt wegen Betreuung eines Kindes

Die erste Anspruchsgrundlage, Unterhalt wegen Betreuung eines Kindes, ist die häufigste. Hat die Kindesmutter während bestehender Ehe die Kinder betreut und soll sie dies auch weiterhin tun, kann sie einen Unterhaltsanspruch haben. Für den Fall nämlich, dass die Kinder zum Zeitpunkt der Ehescheidung noch so klein, dass sie weiterhin intensive Betreuung durch die Mutter benötigen. Dann kann von der Mutter nicht erwartet werden, dass sie allein ihren Lebensunterhalt verdient. Sie kann allenfalls in Teilzeit erwerbstätig sein und verdient damit in der Regel viel weniger als der Kindesvater. Dann hat sie grundsätzlich einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.

Nachehelicher Unterhalt wegen Alter oder Krankheit

Oder eine Ehe hat sehr lange gedauert, also mehr als 20 Jahre. Und während der gesamten Ehezeit hat die Ehefrau die Kinder erzogen und den Haushalt erledigt. Sie ist keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen. Zum Zeitpunkt der Ehescheidung ist sie 20 Jahre oder noch länger nicht mehr ihrem Beruf nachgegangen. Sie findet aufgrund ihres Alters keinen Arbeitsplatz mehr. Dann hat auch sie grundsätzlich einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.

Oder einer der Ehegatten ist in der Ehe schwer krank geworden. Aufgrund dieser Krankheit kann der Ehegatte nicht mehr oder nur noch stundenweise arbeiten. Dann hat auch dieser Ehegatte grundsätzlich einen Anspruch auf nachehelichen Unterhalt.

Voraussetzungen des nachehelichen Unterhalts

Der nacheheliche Unterhaltsanspruch hat zwei Voraussetzungen. Erste Voraussetzung: Der Unterhaltsberechtigte hat ein geringeres Nettoeinkommen als der Unterhaltspflichtige. Dies kann sein, weil die Unterhaltsberechtigte wegen der Betreuung der Kinder nur Teilzeit arbeiten kann, während der Unterhaltsverpflichtete in Vollzeit erwerbstätig ist. Oder die Unterhaltsberechtigte kann wegen ihres Alters oder einer Erkrankung nicht arbeiten. In all diesen Fällen ist die erste Voraussetzung für den nachehelichen Unterhaltsanspruch erfüllt.

Zweite Voraussetzung: Der Einkommensunterschied beruht auf ehebedingten Nachteilen. Was bedeutet das, ehebedingte Nachteile?

Sog. ehebedingte Nachteile

Nachteile sind dann ehebedingt, wenn der Nachteil auf einem Umstand beruht, der während der Ehe eingetreten ist. Häufig entstehen diese Nachteile durch die von den Ehegatten praktizierte Rollenverteilung während der Ehe. Ein ehebedingter Nachteil liegt zum Beispiel dann vor, wenn ein Ehegatte sich entschließt, seinen Arbeitsplatz aufzugeben, um die Haushaltsführung und Kinderbetreuung zu übernehmen. Oder wenn die Ehegatten gemeinsam während bestehender Ehe beschließen, dass ein Ehegatte die Führung des Haushalts übernimmt, während der andere Ehegatte erwerbstätig ist. Dann sind die Nachteile, die dem Ehegatten nach der rechtskräftigen Scheidung in den Erwerbseinkünften entstehen, ehebedingte Nachteile. Es liegt aber auch ein ehebedingter Nachteil vor, wenn der Ehegatte während bestehender Ehe erkrankt und deswegen nach der Scheidung nicht arbeiten kann.

Höhe des nachehelichen Unterhalts

Die Höhe des nachehelichen Unterhalts hängt davon ab, wie hoch die Einkünfte der beteiligten Ehegatten sind. Grundlage zur Ermittlung der Höhe des Unterhalts ist das bereinigte Nettoeinkommen des Unterhaltspflichtigen. Grundsätzlich beläuft sich der Unterhalt an die Frau bei Trennung auf 3/7 bzw. 45% des bereinigten Nettoeinkommens des Unterhaltspflichtigen, sofern die Ehefrau nicht erwerbstätig ist. Hier kommt es aber auf die genaue Berechnung im Einzelfall an.

Doch wie lange muss der Unterhalt nach der Scheidung gezahlt werden? Früher galt: einmal Arztgattin, immer Arztgattin. Das hieß, der Anspruch auf nachehelichen Unterhalt war selten zeitlich begrenzt. Selbst eine relativ kurze Ehe konnte einen lebenslangen Anspruch auf Unterhalt auslösen.

Dies hat sich geändert. Einen zeitlich unbegrenzten Unterhaltsanspruch gibt es grundsätzlich nicht mehr. Allerdings fehlt im Gesetz eine Regelung, die bestimmt, wie lange der nacheheliche Unterhalt gezahlt werden muss. Daher ist in jedem Einzelfall genau abzuwägen, wie lange der nacheheliche Unterhaltsanspruch besteht.

Dauer des Unterhalts hängt von der Ehedauer ab

Aktuell gibt es in der Rechtsprechung die Faustregel, dass die Dauer des nachehelichen Unterhaltsanspruchs begrenzt ist auf ein Drittel bis auf die Hälfte der Ehedauer. Sind also die Ehegatten zum Beispiel 12 Jahre verheiratet gewesen, dann wird in der Regel nachehelicher Unterhalt für die Dauer von 4 bis 6 Jahren nach Rechtskraft der Ehescheidung gezahlt. Entscheidend ist aber immer der Einzelfall.

Wie lange nach einer Scheidung Unterhalt gezahlt werden muss kann also nicht pauschal beantwortet werden. Jeder Fall muss einzeln betrachtet werden. Im Zweifel lohnt es sich also, eine Fachanwältin für Familienrecht zu kontaktieren.

Warum ist Selbstliebe so wichtig?

Gerade in einer Phase der Trennung oder Scheidung ist es für jede Frau sehr wichtig, Selbstliebe zu besitzen. Doch warum genau ist Selbstliebe so wichtig?

Was ist Selbstliebe?

Zuerst einmal sollten wir klären, was Selbstliebe eigentlich ist. Denn die allermeisten von uns haben Selbstliebe nie gelernt. Weder im Elternhaus, noch in der Schule oder in der Ausbildung. Wikipedia sagt: Selbstliebe, auch Eigenliebe, bezeichnet die allumfassende Annahme seiner selbst in Form einer uneingeschränkten Liebe zu sich selbst.

Sich selbst zu lieben bedeutet also, sich selbst anzunehmen, mit allen Stärken und Schwächen und sich selbst uneingeschränkt zu lieben. Doch tun wir das nicht alle bereits? Wer sollte denn einen Grund haben, sich selbst nicht zu lieben?

Was denkst Du über Dich?

Wie es mit der Selbstliebe bestellt ist, kann jede*r herausfinden. Höre Dir und Deinen Gedanken doch einmal zu, die Du tagtäglich über Dich denkst. Schaust Du morgens in den Spiegel und sagst zu Dir selbst: „Guten Morgen mein Liebling. Wie schön Du doch bist! Was für ein wundervoller Mensch!“ Oder sagst Du viel eher: „Boah, wie ich schon wieder aussehe! Schrecklich, so kann ich nicht aus dem Haus gehen!“

Oder was geht in Deinem Kopf vor, wenn Dir etwas nicht gelingt oder Du einen Fehler machst? Findest Du positive Worte für Dich selbst oder machst Du Dich selbst nieder? Schimpfst und beleidigst Du Dich vielleicht sogar selbst? Viele Menschen betiteln sich in solchen Situationen mit Worten, die sie anderen Menschen gegenüber nie benutzen würden. Da wird zu sich selbst gesagt: „Was bin ich nur für ein Idiot! Ich bin so schwachsinnig! Schon immer war ich so unfähig, kein Wunder gelingt mir nichts! Nie kriege ich etwas auf die Kette, ich bin einfach ein Depp.“

Statt Selbstliebe nur Härte und Kritik

Was sagt das über einen Menschen aus, der so über sich denkt? Da ist keine Selbstliebe vorhanden. Keine Sanftheit mit sich selbst. Nur Härte und Kritik, die das Leben schwer machen. Solche Gedanken über sich selbst verursachen viel Leid im Leben.

Viele Menschen suchen dann die Ursache für diese Leid bei anderen. Ich fühle mich schlecht, weil der Chef dies oder das getan hat. Oder weil mein Partner mich so behandelt hat. Und im Übrigen sind die Menschen alle so unfreundlich und gefühllos geworden. Stimmt das wirklich?

Es sind unsere Gedanken über uns selbst und über andere, die das Leben erschaffen, das wir führen. Wir selbst sind es, die wir uns das Leben durch diese abwertenden Gedanken über uns und andere schwer und unerträglich machen.

Was ändert sich durch Selbstliebe?

Was würde sich nun ändern, wenn Du in der Selbstliebe bist und warum ist Selbstliebe so wichtig? Zuerst einmal ändert sich Dein innerer Dialog. Anstatt Dich selbst zu verurteilen und nieder zu machen sprichst Du nun sanft und anerkennend mit Dir. Du bist zufrieden und glücklich mit Dir, so wie Du bist. Das spiegelt sich auch nach außen wider. Zufriedene und glückliche Menschen ziehen andere Menschen an, die ebenfalls zufrieden und glücklich sind. Dies verbessert Dein Leben enorm!

Im Gegensatz dazu suchen Menschen, die wenig Selbstliebe besitzen, die Liebe und Anerkennung oft bei anderen Menschen. Da wird vom Partner erwartet, dass er einem die Liebe gibt, die man selbst für sich nicht empfindet. Doch diese Erwartung kann nicht erfüllt werden.

Folgen mangelnder Selbstliebe

Mangelnde Selbstliebe führt dazu, dass man es gar nicht erkennen kann, wenn andere einem Liebe schenken. Für Menschen ohne Selbstliebe ist es auch nie ausreichend, was die anderen an Liebe schenken. Sie sind wie ein Fass ohne Boden. Da kann von außen Liebe hineingeschüttet werden, soviel nur geht. Diese Menschen werden sich nie geliebt fühlen, da sie sich selbst nicht lieben.

Es ist ein Teufelskreis. Der sich selbst nicht liebende Mensch wird pausenlos Liebe von seinen Mitmenschen fordern. Und egal, wieviel Liebe ihm die anderen geben, es wird nie genug sein. Er wird also weiter fordern und fordern. Immer mehr, immer vehementer. So lange, bis die anderen Menschen aufgeben. Denn es nützt ja nichts, diesen Menschen mit Liebe zu überschütten. Bei ihm kommt nichts an.

Mangelnde Selbstliebe in einer Partnerschaft

Dies ist auch häufig ein Problem in Partnerschaften. Die Partner selbst empfinden jede*r nur sehr wenig Liebe für sich selbst. Sie erwarten stattdessen vom anderen, dass er ihnen diese Liebe schenkt und das „Loch“ füllt, das sie haben. Doch auf Dauer funktioniert das nicht.

Es kommt zu Frust und Streit, weil der andere die Erwartungen nicht erfüllt. Die Situation wird immer dramatischer, je vehementer die Partner darauf bestehen, der andere habe die Liebe zu schenken. Irgendwann ist die Situation nicht mehr erträglich und eine*r der Partner bricht aus. Die Partnerschaft ist an den bestehenden Erwartungen gescheitert.

Darum ist es so wichtig, in Selbstliebe zu sein. Wenn ich mir selbst ausreichend Liebe schenken kann, dann brauche ich diese nicht vom Partner zu fordern. Bin ich in der Selbstliebe gehe ich liebevoll mit mir und meinen Mitmenschen um. Ich kann mir und anderen gegenüber aufrichtig und ehrlich sein. Selbstliebe gibt uns Selbstvertrauen und innere Stärke. Wir können Probleme gut bewältigen und haben keine Angst vor Problemen oder Herausforderungen. Ein Mensch mit Selbstliebe ruht in sich und braucht keine anderen Menschen, um sich gut und geliebt zu fühlen.

Das klingt doch wunderbar! Darum ist Selbstliebe so wichtig. Aber warum ist es dann so schwer sich selbst zu lieben?

Ursachen mangelnder Selbstliebe

In den meisten Fällen liegen die Gründe für eine mangelnde Selbstliebe in der Kindheit. Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass wir als Kind nicht bedingungslos geliebt worden sind. Unsere Eltern haben Liebe häufig davon abhängig gemacht, dass wir „gut funktioniert“ haben. Nur wenn wir fleißig, ordentlich und vor allem lieb waren, bekamen wir Liebe und Anerkennung. Kritik gab es häufig, echte Zuwendung dagegen seltener.

Dies haben unsere Eltern nicht in böser Absicht getan. Wahrscheinlich wussten sie es nicht besser, denn sie sind von ihren Eltern vermutlich genauso erzogen worden. Doch dieses Fehlen der bedingungslosen Liebe macht etwas mit einem Kind. Das Kind lernt von klein auf, so wie ich bin, bin ich nicht liebenswert. Erst wenn ich brav bin, fleißig und ordentlich bin ich es wert, geliebt zu werden. Dieser Glaubenssatz brennt sich tief ein in eine Kinderseele.

In der Kindheit sind wir abhängig von den Erwachsenen, die uns versorgen. In dieser Zeit müssen wir uns so verhalten, wie die Erwachsenen es von uns verlangen, sonst gefährden wir uns selbst. Doch als Erwachsene sind wir unabhängig von unseren Eltern. Dennoch nehmen viele Menschen diese Glaubenssätze ungeprüft mit in ihr Erwachsenen-Leben.

Selbstliebe hilft in Zeiten von Trennung und Scheidung

Da leben sie dann als Erwachsene und glauben immer noch, Liebe dürften sie nur erhalten, wenn die Erwartungen anderer erfüllen. Doch das ist nicht Selbstliebe. Selbstliebe ist die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst. Ohne Erwartungen, ohne Bedingungen.

Selbstliebe hilft ungemein in Zeiten der Trennung und Scheidung. Wenn die Emotionen hochkommen, weil ein Partner uns nicht mehr liebt, dann hilft Selbstliebe. Sie hilft uns dabei, ruhig und innerlich gestärkt durch diese schwierige Phase unseres Lebens zu kommen. Selbstliebe führt dazu, dass wir nach einer Trennung oder Scheidung wieder ein glückliches Leben führen können.

Wie funktioniert Rentenausgleich nach Scheidung?

Zusammen mit einer Ehescheidung werden in Deutschland auch immer die Rentenanwartschaften der Eheleute ausgeglichen. Doch wie genau funktioniert der Rentenausgleich nach Scheidung?

Der Gesetzgeber hat in §1587 BGB festgelegt, dass „zwischen geschiedenen Ehegatten ein Ausgleich von im In- oder Ausland bestehenden Anrechten stattfindet, insbesondere aus der gesetzlichen Rentenversicherung, aus anderen Regelsicherungssystemen wie der Beamtenversorgung oder der berufsständischen Versorgung, aus der betrieblichen Altersversorgung oder aus der privaten Alters- und Invaliditätsvorsorge“. Juristen nennen diesen Ausgleich der bestehenden Rentenanwartschaften übrigens Versorgungsausgleich.

Im Versorgungsausgleich werden alle Renten ausgeglichen

Die Durchführung des Versorgungsausgleichs bedeutet, dass sämtliche Rentenanwartschaften beider Ehegatten ausgeglichen werden. Egal, ob im Inland oder im Ausland erworben. Unabhängig davon, ob aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der Beamtenversorgung oder der berufsständischen Versorgung. Diese berufsständische Versorgung existiert z.B. für Ärzte, Apotheker, Architekten, Notare, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Ingenieure. Und auch die Anwartschaften aus der privaten Alters- und Invaliditätsvorsorge werden ausgeglichen, z.B aus einer Lebensversicherung oder einer Riester-Rente.

Hintergrund der gesetzlichen Regelung: beide Ehegatten sollen mit gleich hohen Rentenanrechten die Ehe beenden. Deshalb wird auch grundsätzlich jedes Anrecht hälftig zwischen den Ehegatten geteilt.

Kein Ausgleich der Rente bei kurzer Ehe und geringem Wert

Ausnahmen sind kurze Ehen von unter drei Jahren Dauer. Hier wird grundsätzlich kein Versorgungsausgleich vorgenommen. Will aber einer der Ehegatten trotz der kurzen Ehedauer den Versorgungsausgleich vornehmen lassen, so kann er dies beantragen. Dann erfolgt ein Ausgleich der erworbenen Rentenanwartschaften.

Weitere Ausnahme: Anwartschaften mit einem geringen Wert. Diese Bagatellgrenze wurde eingeführt, da die Teilung von Rentenanwartschaften üblicherweise Kosten verursacht. So nehmen Versicherungsträger bis zu 500,00 € dafür, dass ein Versicherungsvertrag geteilt wird. Und wenn der Wert der Versicherung niedrig ist, kann ein solcher Abzug dazu führen, dass der Großteil des eingezahlten Geldes an die Versicherung geht und nicht den Ehegatten zugute kommt. Daher wird jedes Jahr eine sog. Bagatellgrenze festgelegt. Liegt der Wert der Versicherung unter diesem Wert, so findet kein Ausgleich statt. Das bedeutet, der Ehegatte, auf dessen Namen diese Anwartschaften laufen, behält diese und muss nichts an den anderen Ehegatten abgeben. 2021 liegt dieser Bagatellwert bei der Bezugsgröße West bei einem Kapitalwert von 3.948,00 € und bei der Bezugsgröße Ost bei einem Kapitalwert von 3.738,00 €. Anwartschaften, die einen geringeren Wert haben, werden also nicht ausgeglichen.

Ehepartner geben an, welche Rentenanwartschaften sie besitzen

Wie funktioniert also der Rentenausgleich nach Scheidung? Damit der Versorgungsausgleich überhaupt durchgeführt werden kann, muss erst einmal ermittelt werden, welche Rentenanwartschaften bestehen. Dafür erhält jeder Ehegatte vom Amtsgericht ein Formular. In dieses Formular müssen alle erworbenen Anwartschaften eingetragen werden. Die Höhe der Anwartschaften muss nicht angegeben werden. Aber z.B. die Rentennummer bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Und die Namen der Versicherungen, bei denen eine Lebensversicherung oder eine Riester-Rente besteht. Auch ist anzugeben, ob und gegebenenfalls welcher Arbeitgeber eine betriebliche Rente zugesagt hat. Weiterhin ist wichtig, ob bei der Beamtenversorgung und bei den berufsständischen Versorgungen Anrechte bestehen. Nochmals: es muss nicht angegeben werden, in welcher Höhe Anrechte bestehen. Die Ehegatten müssen nur angeben, wo sie Anwartschaften erworben haben.

Diese Formulare werden an das Amtsgericht zurückgeschickt. Das Amtsgericht selbst fragt dann bei den angegebenen Versicherungsträgern nach, welche Anrechte von den Ehegatten während der Ehezeit erworben wurden.

Es ist wichtig, diese Auskünfte einzuholen. Denn im Rahmen des Versorungsausgleichs werden nur die Anrechte ausgeglichen, die während der Ehezeit erworben wurden. Die Ehezeit ist dabei die Zeit vom Tag der Eheschließung bis zum Tag der Zustellung des Scheidungsantrags an den anderen Ehegatten.

Ausgeglichen werden die während der Ehe erworbenen Renten

In den allermeisten Fällen ist also nicht die gesamte Rente auszugleichen, die die Ehegatten insgesamt bisher erworben haben. Denn kaum ein Mensch beginnt am Tag der Eheschließung mit der Einzahlung in die Rentenkassen. Bei sehr langen Ehen von 20 Jahren oder mehr wird allerdings ein sehr großer Teil der erworbenen Renten auszugleichen sein.

Die Rentenversicherungsträger prüfen dann die Höhe der Rentenanwartschaften. Dann teilen sie dem Amtsgericht mit, welche Rentenanwartschaften bestehen. Sie machen auch einen Vorschlag, wie die Rente geteilt werden soll, damit jeder Ehegatte die Hälfte der Anwartschaften erhält.

Bei der gesetzlichen Rentenversicherung erfolgt in der Regel eine Verrechnung der Rentenanwartschaften. Bei privaten Versicherungen werden üblicherweise aus einem Vertrag zwei Verträge gemacht, für jeden Ehegatten einen. Dafür fallen auch Teilungskosten an. Diese verringern natürlich den Wert der Anwartschaften.

Der Versorgungsausgleich wird im Gerichtstermin besprochen

Sind die Auskünfte aller Rentenversicherungsträger beim Amtsgericht eingegangen und ist außer der Ehescheidung nichts weiter zu entscheiden, so wird kurzfristig der Anhörungstermin der Ehegatten vor dem Amtsgericht erfolgen. In diesem Gerichtstermin, an dem beide Ehegatten teilnehmen müssen, wird dann auch besprochen, wie die Renten ausgeglichen werden.

Zusammen mit der Ehescheidung wird dann das Amtsgericht durch Beschluss den Versorgungsausgleich anordnen. Das Amtsgericht teilt danach den Versicherungsträgern mit, wie der Ausgleich erfolgen soll. Von den Versicherungsträgern selbst erhalten die Ehegatten dann nach rechtskräftiger Ehescheidung die Informationen über den erfolgten Ausgleich. So funktioniert der Rentenausgleich nach Scheidung.