Viele Menschen schauen auf ihr bisheriges Leben und gehen davon aus, dass die Vergangenheit bestimmt, wer sie sind. All die Erfahrungen im bisherigen Leben – das hat sie doch geprägt. Viele gehen sogar so weit zu sagen: „Ich bin wie ich bin. Ich kann mich nicht ändern. Ich bin halt so.“ Doch das ist ein Trugschluss. Menschen, die so etwas glauben, lassen tatsächlich ihre Vergangenheit bestimmen, wer sie sind.
Warum glauben Menschen, nichts in ihrem Leben ändern zu können?
Was bringt Menschen dazu, so resignierend über sich zu denken? Zu sagen, ich bin halt so, wie ich bin, und da kann ich nichts machen?
Dem ganzen liegt die Überzeugung dieser Menschen zugrunde, dass sie dem Schicksal ausgeliefert sind. Sie glauben, das Leben ist zufällig und ungerecht. Sie selbst fühlen sich völlig machtlos allen möglichen Kräften ausgeliefert. Wer sind sie schon, ihr Leben tatsächlich selbst bestimmen und gestalten zu können? Das können doch nur die Reichen, die Mächtigen und Menschen mit viel Einfluss. Stimmt das denn?
Menschen im Opfer-Modus
Wenn ich den Glaubenssatz habe, ich kann nichts ändern, dann befinde ich mich im Opfer-Modus. Ich erlebe mein Leben als fremdbestimmt. Immer passieren mir schreckliche Dinge, für die ich nichts kann. Das Leben ist halt ungerecht und hart, so glaube ich. Oder wie populäre Sprüche lauten: Das Leben ist kein Wunschkonzert. Das Leben ist kein Ponyhof.
Ist das wirklich so? Ich glaube nicht. Wie sagt Tony Robbins immer so schön: „Life is always happening for you, not to you!“ Ganz frei übersetzt: Das Leben geschieht immer für Dich, zu Deinem Wohl, nichts passiert Dir einfach so.
Du bekommst das, woran Du glaubst
Das Leben serviert Dir immer das, woran Du glaubst. Wenn Du glaubst, Du bist Deine Vergangenheit und Du kleines Würstchen kannst nichts an Dir ändern, dann bestimmt Deine Vergangenheit, wer Du bist (oder zu sein glaubst).
Das Vertrackte an diesem ständigen Blick in die Vergangenheit ist das menschliche Gehirn. Als Schutzmechanismus verstärkt es die negativen Erfahrungen und Gedanken. Denn – so die Logik dahinter – vor schlechten Erfahrungen will uns unser Gehirn schützen. Also holt es diese Erinnerungen sehr viel stärker in unser Gedächtnis als die schönen Erinnerungen. Der ständige Blick in die Vergangenheit führt also eher dazu, dass wir uns an die negativen Ereignisse erinnern. An Situationen, in denen wir uns hilflos oder ohnmächtig gefühlt haben. Und an Ereignisse, die uns verletzt haben.
Der Schutzmechanismus unseres Gehirns
Indem unser Gehirn diese negativen Ereignisse immer wieder hervorholt werden diese verstärkt. Wir durchleben diese Situationen immer und immer wieder – und fühlen uns noch schlechter als zuvor. Das ist eine endlose Spirale der Negativgedanken. Wir wiederholen quasi unsere negative Vergangenheit, immer und immer wieder.
Was also kannst Du tun, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Ändere Deinen Blickwinkel! Komm aus Deiner Opferrolle und fang an, Dich als Schöpfer*in Deines Lebens zu sehen! Denn jede*r einzelne von uns ist ein*e phantastische Schöpfer*in!
Du bist die Schöpferin Deines Lebens!
Das glaubst Du nicht? Dann probier es aus! Nimm Dir einen Tag lang vor, nur schlecht gelaunte Menschen zu treffen. Menschen, die unzufrieden sind mit ihrem Leben und die das ihre Umgebung auch wissen lassen. Ich gehe jede Wette ein, an diesem Tag wirst Du sehr viele schlecht gelaunte Menschen treffen! Und Du selbst wirst spätestens am Abend dieses Tages ebenfalls schlecht gelaunt sein.
Dann nimm Dir am nächsten Tag vor, nur freundliche Menschen zu treffen. Und dann sei mal aufmerksam, wie vielen freundlichen Menschen Du begegnest. Es werden sehr viele sein! Und auch Du wirst an diesem Tag als freundlicher Mensch durchs Leben gehen.
Wer nur auf die Vergangenheit schaut, kann keine positive Zukunft gestalten
Wir selbst erschaffen uns unser Leben, jeden Tag aufs Neue. Wer jedoch immer nur auf die Vergangenheit schaut und seine negativen Emotionen erneut durchlebt, wird es sehr schwer haben, eine positive Zukunft zu gestalten.
Häufig kommt an diesem Punkt der Einwand: Aber es gibt doch wirklich Dinge, die ich nicht beeinflussen kann. Naturereignisse oder sonstige Katastrophen. Habe ich mir diese Dinge denn dann auch erschaffen?
So sehe ich das nicht. Ich als Einzelperson bin bestimmt nicht für Überschwemmungen, Erdbeben oder sonstige Katastrophen verantwortlich. Sehr wohl verantwortlich bin ich allerdings dafür, wie ich auf diese Katastrophen reagiere.
Ich entscheide, wie ich eine Situation bewerte
Natürlich kann ich im Angesicht einer Katastrophe in Jammern und Wehklagen ausbrechen. Mich bedauern und das Leben anklagen. Davon ausgehen, dass alles noch viel schlimmer kommt. Und was glaubst Du? Genau so wirst Du die Situation empfinden.
Oder ich kann die Katastrophe akzeptieren. Akzeptieren, dass sie nun einmal da ist. Und Achtung: Akzeptieren bedeutet nicht Gutheißen! Ich kann eine Situation sehr wohl als sehr schlecht empfinden, aber sie dennoch akzeptieren. Als nächste Stufe kann ich dann das Beste daraus machen, indem ich die kleinen positiven Dinge wahrnehme, die es immer gibt. Zum Beispiel die Hilfsbereitschaft, die aus Katastrophen entstehen kann. Oder die Kraft, die Menschen auch aus solchen Notlagen schöpfen können.
Meine Reaktion kann ich immer ändern
Wie ich auf das Leben und die Lebensumstände reagiere kann ich immer ändern. Es kommt im Leben immer auf Deinen Blickwinkel an! Also lass Deine Vergangenheit nicht bestimmen, wer Du bist. Ändere Deinen Blickwinkel und sieh die Dinge anders als früher.
Wenn Dein Partner Dich verlassen hat, dann lege den Fokus auf all die Dinge, die Du jetzt so wunderbar alleine unternehmen kannst. Vielleicht hat Dein Partner Dein Hobby nicht geteilt, so dass Du es aufgegeben hast. Dann fang wieder an und genieße es!
Oder wenn Du aufgrund einer Trennung aus der bisherigen gemeinsamen Wohnung ausziehen musst. Dann suche Dir eine eigene Wohnung, die genau zu Dir und Deinen Vorstellungen passt. Und diese neue Wohnung kannst Du so einrichten, wie Du allein es willst. Ist das nicht eine tolle Vorstellung?
Vielleicht muss Dein geschiedener Ehemann jetzt auch keinen Unterhalt mehr für Dich zahlen. Dann sieh das als Möglichkeit, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und gut für Dich selbst zu sorgen. Denn das kannst Du!
Deine Vergangenheit ist ein Teil von Dir. Lass die Vergangenheit aber nicht bestimmen, wer Du bist. Entscheide Dich neu und erschaffe Dir ein Leben nach Deinen Vorstellungen.