Monat: April 2022

Glaubenssätze erkennen und verändern

Was sind Glaubenssätze? Und warum ist es wichtig, sie zu erkennen und zu verändern?

Glaubenssätze sind Annahmen über uns selbst

Glaubenssätze sind tief in uns verankerte Annahmen über uns selbst und über die Welt um uns herum. Es sind Überzeugungen, die wir für wahr halten und nach denen wir unser Leben ausrichten.

Wie können solche Glaubenssätze lauten? Glaubenssätze können sein: Ich …

„tauge nichts, ich bin nichts wert.“

„bin nicht gut genug.“

„gehöre nicht dazu.“

„kriege nichts hin.“

„muss perfekt sein.“

„darf mich nicht so wichtig nehmen.“

„kann keinem vertrauen.“

„bin allein.“

Jeder Mensch hat Glaubenssätze

Jeder Mensch trägt solche Glaubenssätze in sich. Sie bestimmen maßgeblich, wie ich mich selbst als Mensch sehe und erlebe. Ob ich glücklich und erfolgreich durch mein Leben gehe oder nicht.

Grundsätzlich ist also diejenige glücklicher, die mit positiven Glaubenssätzen durch ihr Leben geht. Doch fällt auf, dass die meisten Menschen eher negative Glaubenssätze gespeichert haben, als positive.

Das Gehirn nimmt wahr, was wir erwarten

Dies kann daran liegen, dass sich das menschliche Gehirn vor allem auf Probleme fokussiert und nicht auf positive Ereignisse. Es kann so besser auf Gefahren und Bedrohungen reagieren. Denn tatsächlich kann unser Gehirn gar nicht alle Reize und Informationen aufnehmen, denen es täglich ausgesetzt ist. Es muss also diese Reize und Informationen selektiv wahrnehmen. Das Gehirn filtert alle Reize und nimmt nur einige wahr. Andere werden ausgeblendet und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. So nehmen wir vor allem nur das wahr, was unsere bisherigen Erfahrungen weitgehend bestätigt und das, was wir erwarten. Wobei wir dann wieder bei den Glaubenssätzen wären.

Nehmen wir an, der Glaubenssatz lautet: „Ich kriege nichts hin.“ Dann wird unser Gehirn die Reize und Informationen so filtern, dass diese Erwartung bestätigt wird. Wir merken uns also verstärkt Situationen, in denen wir unsere Erwartungen nicht erfüllt haben. Die anderen Situationen, in denen wir tatsächlich etwas „hingekriegt“ haben, werden dagegen ausgeblendet. In unserer Erinnerung bleiben nur die Situationen, die unseren Glaubenssatz bestärken.

Wie erkenne ich einen Glaubenssatz?

Die Lösung liegt also darin, unsere Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Doch wie erkenne ich einen Glaubenssatz?

Glaubenssätze entstehen vor allem in unserer Kindheit. Als Kind übernehmen wir meist ungeprüft die Ansichten und Haltungen unserer wichtigsten Bezugspersonen. Das können Eltern, Großeltern, Geschwister oder auch Erzieher*innen und Lehrer*innen sein. Das ungeprüfte Übernehmen der Glaubenssätze unserer Bezugspersonen hilft uns auch in unserer Kindheit. Denn wir sind abhängig von unseren Bezugspersonen und deren Zuwendung. Wenn wir die gleichen Glaubenssätze annehmen, die sie uns vermitteln, dann werden wir eher von ihnen akzeptiert.

Problematisch ist jedoch, dass wir diese Glaubenssätze auch mit in unser Erwachsenenleben mitnehmen, ohne diese Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Wir überprüfen also nicht, wenn wir unser eigenes Leben unabhängig von unseren bisherigen Bezugspersonen beginnen, nach welchen inneren Überzeugungen wir leben und handeln. Dabei wäre dies sehr wichtig. Nur so können wir nämlich erkennen, ob uns diese Glaubenssätze, nach denen wir leben und handeln, auch dienen. Oder ob sie schlecht für uns sind.

In welchen Situationen treten diese Glaubenssätze immer wieder auf?

Daher ist es äußerst wichtig herauszufinden, welche inneren Überzeugungen einen in seinem Alltag leiten. Es hilft also sich zu fragen, welche dieser Sätze, die meine Bezugspersonen immer wieder gesagt haben, auch heute noch meinen Alltag bestimmen. Vor allem gilt es darauf zu achten, wann und in welchen Situationen diese Sätze wieder auftreten. Wann erinnere ich mich wieder an das, was meine Eltern oder anderen Bezugspersonen zu mir gesagt haben? Was genau taucht da immer und immer wieder in mir auf?

Denn viele Menschen haben vor allem negative Glaubenssätze abgespeichert. Diese begleiten sie ihr ganzes Leben und führen dazu, dass sie ihr Leben und die Ereignisse darin vor allem negativ bewerten.

Wenn ich glaube, dass ich nicht gut genug bin, werde ich im Leben nicht erfolgreich sein. Und selbst wenn ich nach objektiven Maßstäben erfolgreich bin, werde ich es nicht glauben. Denn ich glaube ja, egal was ich tue, ich bin nicht gut genug.

Erkenne ich aber diesen Glaubenssatz und verändere ihn, dann verändere ich auch mein Leben und wie ich dieses erfahre. Lautet mein neuer Glaubenssatz „Ich bin gut genug, so wie ich bin“, dann werde ich zufrieden und erfolgreich im Leben sein können.

Wie kann ich einen Glaubenssatz verändern?

Um einen Glaubenssatz zu verändern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Menschen arbeiten mit Affirmationen. Dies sind positive Überzeugungen, die immer wieder wiederholt werden. Damit sollen diese in unser Unterbewusstsein gelangen und die negativen Glaubenssätze auflösen. Eine solche positive Affirmation könnte zum Beispiel sein „Ich bin gut so, wie ich bin.“

Eine weitere Methode ist die Visualisierung. Dabei stellt frau sich eine Situation vor, so wie sie sich wünscht, und verknüpft diese mit positiven Emotionen. Wenn ich also den negativen Glaubenssatz habe „Ich bin allein“, dann kann ich mir eine Situation vorstellen, in der ich von guten und wertschätzenden Freunden umgeben bin. Ich stelle mir dabei dann auch die Gefühle vor, die ich in einer solchen Situation habe. Wie angenommen und wohl ich mich fühle, wie dankbar ich für die Unterstützung meiner Freunde bin. Die Freude über das Zusammensein. Dadurch kann ich den negativen Glaubenssatz auflösen.

Glaubenssätze bei einer Trennung oder Scheidung

Was haben jetzt Glaubenssätze mit einer Trennung oder Scheidung zu tun?

Insbesondere in einer emotional so aufwühlenden Situation wie einer Trennung und Scheidung kommen unsere Glaubenssätze zum Tragen. Lautet mein Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug“, werde ich in einer Trennungssituation vielleicht über mich denken: „Ich habe eine gute Partnerschaft gar nicht verdient.“ Oder: „Ich bin nicht gut genug, um einen treuen Partner zu haben“. Oder: „Egal, was ich tue, es reicht doch sowieso nicht aus, um in einer glücklichen Partnerschaft zu leben.“

Solche negativen Glaubenssätze stehen einem glücklichen Leben nach einer Trennung oder Scheidung entgegen. Es ist daher ganz entscheidend, diese Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern. Erst dann kann ich nach einer Trennung oder Scheidung ein glückliches Leben führen.

Partner hat mich hintergangen

Viele Frauen antworten auf die Frage, warum sie eine Beziehung oder Ehe beendet haben: Mein Partner hat mich hintergangen. Doch was genau bedeutet das, mein Partner hat mich hintergangen?

Wenn der Partner „fremdgeht“

Ganz offensichtlich ist es, wenn der Partner „fremd gegangen“ ist. Er hat seine Partnerin also in sexueller Hinsicht mit einer anderen Frau betrogen. Denn dieses „Fremdgehen“ wird heimlich gemacht, ohne Wissen der Partnerin. Dabei ist es nicht entscheidend, ob der Partner hier nur eine kurze Affäre, eine sog. Freundschaft-Plus oder eine langwährige Zweitbeziehung hatte. Manche Männer haben sich sogar mit einer anderen Frau ein komplett neues Leben aufgebaut, ohne dass die Partnerin etwas davon wußte. In allen diesen Fällen fühlt sich frau hintergangen. Und das zu Recht.

Andere Arten des Hintergehens

Ein Hintergehen kann auch aber vorliegen, ohne dass der Partner eine sexuelle Beziehung zu einer anderen Frau unterhält. Ein Betrug ist auch dann gegeben, wenn der Partner wichtige Informationen oder Details seines Lebens bewußt nicht teilt. Sei es, dass die Existenz eines Kindes verheimlicht wird oder frühere Gefängnisstrafen. Oder aber die finanzielle Situation wird bewußt verschwiegen, Schulden oder eine Zahlungsunfähigkeit verschleiert.

Es kann aber auch ein Hintergehen sein, wenn der Partner seine persönlichen Abhängigkeiten verbirgt. Ob das nun eine Alkoholabhängigkeit, Spielsucht oder Drogensucht ist. Alle diese Formen des Hintergehens sind für eine Frau sehr belastend.

Anfangs schauen wir meist weg

Meist wollen wir in der ersten Phase des Verliebtseins die Hinweise nicht sehen. Hinweise darauf, dass der Partner mich hintergehen könnte.

Da schaut frau weg, wenn der Partner regelmäßig zu viel Alkohol trinkt oder er seine Finanzen so gar nicht im Griff zu haben scheint. Oder wenn der Partner ständig mit anderen Frauen flirtet oder diesen Avancen macht. Auch ständiges Spielen, ob nun am Computer oder im Spielcasino, wird verharmlost und als Zeitvertreib abgetan.

In der Beziehung ist der Partner dann ganz anders

Hat frau sich dann ganz auf die Beziehung eingelassen ist es meist zu spät. Dann fällt auf, dass der Partner häufig so betrunken ist, dass sich seine Persönlichkeit ändert. Er wird aggressiv, verbal und physisch. Oder er wird im Gegenteil völlig passiv. Er trägt seinen Teil zu den Finanzen nicht mehr bei und findet ständig Ausflüchte, was seine Geldmittel angeht.

Der Partner verbringt regelmäßig viel Zeit mit anderen Frauen oder verzockt seinen Monatslohn bereits kurz nachdem er das Geld auf seinem Konto hatte.

Dann stellen viele Frauen fest: „Mein Partner hat mich hintergangen. So hatte ich mir eine Beziehung nicht vorgestellt. Ich habe geglaubt, mein Partner ist ganz anders.“

Enttäuschung führt nicht immer zu Veränderung

Doch die Erkenntnis, dass der Partner in Wahrheit gar nicht so ist, wie frau ihn sich vorgestellt hat, führt nicht immer zu einer Veränderung. Viele Frauen harren in dieser Situation aus. Sie hoffen, dass der Partner sich noch ändert. Immer wieder reden sie sich ein, dass das ganze doch gar nicht so schlimm ist. Dass es im Gegenteil noch viel schlechter sein könnte.

Oder frau hat Angst, die Konsequenzen zu ziehen und den Partner zu verlassen. Viele Frauen trauen sich nicht zu, ihr Leben allein und eigenständig zu führen. Sie haben von klein auf gelernt, dass sie als Frau weniger wert sind als ein Mann. Dass sie einen Mann in ihrem Leben benötigen, um gut klar zu kommen. Auch glauben sie, dass irgendein Mann besser ist, als gar kein Mann.

Das lässt Frauen jahrelang, manchmal sogar jahrzehntelang in einer desaströsen Beziehung ausharren. Denn wie haben es unsere Mütter jahrelang erzählt: „Es kommt selten etwas Besseres nach.“

Also lieber an dem alten, gewohnten Partner festhalten, auch wenn dieser Partner mich hintergangen hat. Denn es könnte ja sein, dass nichts Besseres nachkommt. Oder noch schlimmer, es kommt überhaupt kein Mann mehr nach …

Unser Gehirn bevorzugt das Bekannte

Diese Reaktion ist verständlich, schaut frau sich einmal an, wie das menschliche Gehirn arbeitet. Das Gehirn ist darauf ausgelegt, effizient zu arbeiten und möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Das bedeutet, das Gehirn schaltet auf Autopilot, sobald ihm etwas bekannt vorkommt. Das Bekannte ist einfacher zu verarbeiten. Erkennt das Gehirn etwas Neues, so reagiert es erst einmal mit Angst. Es verführt uns daher dazu, dieses Neue nicht auszuprobieren. Es könnte ja mit einem größeren Energieaufwand verbunden sein.

Das Gehirn hält uns also in unseren alten Denkmustern und Lebensumständen fest, egal ob diese für uns gut oder schlecht sind. Es ist einfach das Alte und Gewohnte.

Für eine Veränderung müssen wir durch die Angst gehen

Wollen wir also ein altes, aber unbefriedigendes Leben verändern, so müssen wir unser Gehirn überlisten. Wir dürfen uns der Angst stellen, indem wir uns fragen, woher diese Angst kommt.

Die Angst, es kommt nichts Besseres nach oder es kommt gar kein Mann mehr nach, resultiert meist aus dem Glaubenssatz: „Ich bin nicht gut genug“. Denn wäre ich gut genug, dann käme ein besserer Mann als der jetzige. Oder ich wäre mir selbst genug, auch ohne Mann in meinem Leben.

Hintergangen werden als Chance

Vom Partner hintergangen zu werden bietet frau also eine Chance. Die Chance, das bisherige Leben zu überdenken und sich bewußt für etwas Neues zu entscheiden. Dafür bedarf es allerdings Mut. Frau muss mutig ihre Glaubenssätze anschauen und diejenigen Glaubenssätze, die ihr nicht gut tun, verändern.

Veränderte Glaubenssätze führen zu einem veränderten, einem besseren Leben. Und entweder verändert der jetzige Partner, der mich hintergangen hat, sich mit mir mit oder es gibt ein Leben ohne diesen Partner.

Es ist Deine Entscheidung!

Die Entscheidung liegt bei jeder Frau selbst. Hat der Partner mich hintergangen kann ich es ignorieren und so weiter machen wie bisher. In meinen Augen betrüge ich mich damit aber nur selbst.

Oder ich bin bereit, für mich Konsequenzen zu ziehen und mich zu verändern. Diese bewußte Veränderung führt dann auch zu einem bewußteren und besseren Leben. Dieses Leben ist es wert, durch die Angst und die Veränderung zu gehen. So dass frau irgendwann einmal sagen kann: „ Es war gut so, dass mein Partner mich hintergangen hat. Denn deswegen habe ich mein Leben zum Besseren verändert.“